Texte und Fotos von Werner Fasolin, Gipf-Oberfrick
Saison 2021 Viel ging noch nicht, aber sehr viele Spyre sind seit 26. April eingetroffen. In vier Gelegen aber erst 8 Eier: 1 Einergelege, zwei Zweiergelege, 1 Dreiergelege.
Bilanz der Brutsaison 2021 Zwischen 16. Mai und 20. Juni wurden in 15 von Brutpaaren besetzten Kästen 2 Einer-, 6 Zweier- und 7 Dreiergelege abgesetzt. Die 35 geschlüpften Küken entwickelten sich gut, aber unterschiedlich schnell wegen der für einen „normalen“ Sommer häufig nasskühlen Witterung.
Kasten 1, Erstbrüter mit Dreiergelege in improvisiertem Kunstnest, 1 befruchtetes Ei, Jungvogel am 7. August ausgeflogen Seit dem 18. Juli verlassen die flügge gewordenen Jungsegler nach und nach ihr Nest, und zwar allein und meistens in der Abenddämmerung. Instinktiv spüren sie, wann das ideale Verhältnis von Gewicht und Flügelfläche erreicht ist. In den letzten Tagen werden sie nicht mehr gefüttert, bauen stattdessen noch unnötigen „Babyspeck“ ab. Im Rahmen des Projekts Mauerseglerkolonie-Entwicklung Oberbaselbiet-Fricktal hat Ueli Schaffner, Gelterkinden, am 17. Juli alle 35 Jungsegler beringt. Unterschiedliche Entwicklung von Erstbruten In den Kästen 1 und 17 wurde 2021 von zwei „Verlobungspaaren“erstmals erfolgreich gebrütet. 2020 war mit dem Nestbau begonnen worden, wobei das Paar in Kasten 1 etwas „schludrig“ vorgegangen war. Die paar verklebten Halme gaben einem Gelege keinen Halt. Die drei zwischen 6. und 10. Juni gelegten Eier lagen denn auch kurz darauf verstreut im Nest. Schnell wurde ein eilig gezimmerter Holzring eingeklebt und die Eier darin sicher verstaut (siehe Ab- bildung oben). Die Altvögel verschönerten diesen Ring mit Halmen und Federn, die sie in der Luft aufschnappten. Von den drei Eiern waren zwei unbefruchtet, was völlig normal ist. Das aus dem 3. Ei Geschlüpfte gedieh bestens und flog am 7. August aus. Das Nest im Kasten 17 hingegen war 2020 sehr sorgfältig vorbereitet worden, und beim ersten Brutversuch legte das Jungpaar ebenfalls 3 Eier, die sogar alle befruchtet waren. Am 1., 2. und 6. August flogen diese aus.
Erstbrüter im Kasten 17 flogen die Jungen am 1., 2. und 6. August aus. Seltener Fund: Futterballen aus Kleininsekten Beim Beringen fiel einem in den Kasten einfliegenden Altvogel ein Futterballen aus dem Kropf, als Ueli Schaffner eben nach einem Jungvogel griff. Der Ballen hat einen Durchmesser von etwa 1,5 cm und besteht aus Dutzenden Kleininsekten. Etwa 20 Flugminuten dauert es, bis diese Menge im Schlund aufgefangen ist, wo die Beute mit Speichel zusammengeklebt und im Kropf gespeichert wird. Der ganze Ballen wird beim Füttern einem Küken in den Rachen ausgewürgt.
Futterballen aus Dutzenden Kleininsekten, Gewicht 1 Gramm, Durchmesser ca. 1,5 cm