Vogelkunde
Amsel
Flötender Gesang; offenes Nest in
Sträuchern und Bäumen, 2-3 Bruten, 3-5
Eier; frisst Regenwürmer, Insekten, Beeren.
Verbreiteter Brutvogel bis zur Waldgrenze in
allen Lebens-räumen; ein Teil zieht, die
meisten bleiben im Winter bei uns.
Blaumeise
Kleiner als Kohlmeise; zeternde und
schwirrende Rufe; Höhlenbrüter, 1-2 Bruten,
7-13 Eier; frisst Insekten und Sämereien.
Verbreiteter Brutvogel bis 1200 m ü. M. in
Laubwäldern, Hecken, Obstgärten,
Siedlungen; überwintert im Brutgebiet.
Buntspecht
Häufigste Spechtart; "kick"-Ruf, trommelt;
meisselt Bruthöhle in Bäume, 1 Brut, 5-7
Eier; frisst Käfer, Larven, Samen uws.
Verbreiteter Brutvogel bis zur Baumgrenze,
in Wäldern aller Art, Baumgruppen,
Baumhecken; überwintert im Brutgebiet.
Eichelhäher
Haustaubengross; kreischende Rufe; offenes
Nest auf Bäumen, 1 Brut, 4-7 Eier;
pflanzliche Nahrung, Insekten, Jungvögel.
Verbreiteter Brutvogel bis 1400 m ü. M. in
Laub- und Mischwäldern; überwintert im
Brutgebiet, streift im Winter umher.
Gimpel
Etwas grösser als Haussperling; leiser
Gesang; Offenbrüter in Sträuchern, 2
Bruten, 4-6 Eier; Körner-, z.T.
Insektenfresser. Verbreiteter, aber nicht
häufiger Brutvogel in Wäldern; im Winter in
Siedlungsnähe, kommt ans Futterhaus.
Graureiher
Unverkennbar in der Grösse; rauher Flugruf;
grosser Gaumhorst, 1 Brut, 4-5 Eier; frisst
Mäuse, Fische und Amphibien. Brutvogel bis
1000 m ü. M. in Wäldern, CH 900-1000
Paare; regelmässiger Wintergast, CH im
Winter 3000-4000 Exemplare.
Grünspecht
Viel grösser als Buntspecht; lachende
Rufreihe; meisselt Baumhöhle, 1 Brut, 5-8
eier; frisst hauptsächlich Ameisen.
Brutvogel in vielfältiger Landschaft mit
Obstgärten, Wäldern, in den Niederungen
nicht mehr häufig; überwintert im
Brutgebiet.
Haubentaucher
Entengross; ruft quorrend, vor allem bei der
Balz; Schwimmnest, 1-2 Bruten, 5-6 Eier;
fängt Fische, z.T. auch Insekten. Brutvogel
bis 1000 m ü. M. auf stehenden Gewässern;
überwintert auf Seen, CH im Winter 14 000
Ex.
Haussperling
In Südschweiz Männchen mit ganz braunem
Kopf; Tschilpen; Höhlenbrüter an Gebäuden,
2-3 Bruten, 4-6 Eier; Körnerfresser. Häufiger
Brutvogel in Städten und Dörfern, bis 2000
m ü. M., gut an den Menschen angepasst;
auch im Winter im Brutgebiet.
Kernbeisser
Kleiner als Star; einfacher Gesang; offenes
Nest inBäumen, 1-2 Bruten, 4-6 Eier; frisst
Samen, knackt Kirschsteine. Regelmässiger
Brutvogel in Laubwäldern tieferer Lagen (bis
ca. 1300 m ü. M.); überwintert bei uns,
invasionsartige Einflüge.
Kohlmeise
Grösste Meisenart; vielfältige Rufe, z.B. "zit
isch da"; Höhlenbrüter, 1-2 Bruten, 6-11
Eier; frisst Insekten und Sämereien.
Verbreiteter Brutvogel bis etwa 1300 m ü.
M. in Wäldern, Obstgärten, Siedlungen;
überwintert im Brutgebiet.
Mauersegler
Grösser als Schwalbe; schriller Ruf; Nest in
Spalten von Gebäuden, auch Nisthilfen, 1
Brut, 2-3 Eier; jagt im Flug Insekten.
Brutvogel in Siedlungen, auch an Felsen;
Nahrungssuche weit abseits Brutplatz;
überwintert im südlichen Afrika.
Mehlschwalbe
Kleiner als Rauchschwalbe; Lehmnest
aussen an Gebäuden, geschlossen, 1-2
Bruten, 3-5 Eier; frisst fliegende Insekten.
Verbreiteter Brutvogel bis 2000 m ü. M. in
Siedlungen, z.T. an Felsen; überwintert im
südlichen Afrika.
Nachtigall
Deutlich grösser als Kohlmeise; lauter,
schmetternder Gesang; offenes Bodennest,
1-2 Bruten, 4-5 Eier; frisst Insekten. Brut-
vogel bsi 600 m ü. M., v.a. in West- und
Südschweiz, in Nordschweiz stellenweise in
Gebüschen; überwintert in Afrika.
Rabenkrähe
Der häufigste Krähenvogel; krächzender
Ruf; baut kleinen Horst auf Bäumen, 1 Brut
4-6 Eier, Allesfresser. Brutvogel bis zur
Baumgrenze, vor allem im offenen
Kulturland mit Wald und Gehölzen; verbringt
den Winter im Brutgebiet.
Ringeltaube
Grösser als Haustaube; dumpfer, gurrender
Ruf; Nest in Bäumen und Sträuchern, 2-3
Bruten, 2 Eier; pflanzliche Nahrung.
Verbreiteter Brutvogel bis über 1000 m ü.
M., Wälder und andere Baumbestände; fast
alle zihen im Winter nach Südwesteuropa.
Rotmilan
Grösser als Mäusebussard; pfeifende,
trillernde Rufe; Baumhorst, 1 Brut 2-3 Eier;
frisst hauptsächlich Kleinsäuger und Aas.
Brutvogel im Jura und östlichen Mittelland,
CH 220-300 Paare; überwintert neu auch in
der Schweiz, sonst in Südwesteuropa.
Schwarzmilan
Gut mäusebussardgross; wiehernd-trillernde
Rufe; Baumhorst, 1 Brut, 2-3 Eier; frisst
tote, kranke Fische, Kleinsäuger, Aas.
Brutvogel unterhalb 900 m ü. M., häufig in
der Nähe von Seen und Flüssen; überwintert
südlich der Sarah in Westafrika.
Star
Winterkleid mit weissen Flecken;
schnalzender Gesang mit Nachahmungen;
Höhlenbrüter, 2 Bruten, 4-7 Eier;
Allesfresser. Häufiger Brutvogel bis 2000 m
ü. M., Siedlungen, Wälder; zieht im Winter
nach Spanien, Nordafrika, einige
überwintern.
Stockente
Männchen im Sommer weibchenfarbig,
häufigste "Wildente"; verstecktes Nest am
Boden, 1 Brut, 8-12 Eier; frisst Pflanzen und
Wassertiere. Häufiger Brutvogel an
Gewässern oder in ihrer Nähe, bis 1000-
1500 m ü. M.; CH im Winter bis
70 000 Ex. auf Gewässern.
Wacholderdrossel
Gut amselgross; Fluggesang; offenes Nest
auf Bäumen, 2 Bruten, 4-6 Eier; frisst
Beeren aller Art, Regenwürmer, Insekten.
Brutvogel, der sich bis 2000 m ü. M.
ausgebreitet hat, Waldränder,
Obstgärten; in CH überwintern Vögel aus
dem Norden.
Wintergoldhähnchen
Kleinster europäischer Vogel; wispernder
Gesang, auf- und abgehend; Fortpflanzung
und Nahrung wie Sommergoldhähnchen.
Verbreiteter Brutvogel in Wäldern mit
Nadelbäumen bis zur Beumgrenze;
überwintert im Brutgebiet.
Zilpzalp
Knapp blaumeisengross; singt "zilp-zalp";
oben geschlossenes Nest in Bodennähe, 2
Bruten, 5-6 Eier; frisst Insekten. Brutvogel
in Wäldern bis 1500 m ü. M.; im Winter in
Südeuropa. Fitis sehr ähnlich;
unterschiedlich durch Gesang.
© NVV Gipf-Oberfrick
Bachstelze
Gut Haussperlinggross; zwitschernder
Gesang; brütet in Nischen von Gebäuden
oder Ufern, 2-3 Bruten, 4-6 Eier; frisst
Insekten. Brutvogel bis über 2000 m ü. M. in
Siedlungen und an Gewässern; einige im
Winter in der Schweiz, Rest im
Mittelmeerraum.
Buchfink
Schmetternder Gesang mit
Schlussschnörkel; offenes Nest auf Bäumen,
2 Bruten, 3-5 Eier; frisst Sämereien und
Insekten.
Wohl häufigster Brutvogel der Schweiz,
überall, wo es Bäume hat; zieht nach
Südeuropa, im Winter Gäste aus Norden.
Distelfink
Gut blaumeisengross; Gesang: flüssiges
Zwitschern; offenes Nest in Bäumen, 2
Bruten, 4-6 Eier; frisst Sämereien, Insekten.
Brutvogel bis 1300-1700 m ü. M., in
Obstgärten und Pärken, Unkrautfluren;
einige überwintern, Rest zieht nach
Südwesteuropa.
Elster
Unverkennbar; lauter, rätschender Ruf; baut
kugeliges Nest aus Ästen hoch auf Bäumen,
1 Brut, 5-8 Eier; Allesfresser. Verbreiteter
Brutvogel bis 1800 m ü. M. in offenem Land,
oft in Siedlungen, fehlt in der Südschweiz,
überwintert im Brutgebiet.
Goldammer
Grösser als Haussperling; Gesang: "wie, wie,
wie hab' ich dich lieb"; offenes, bodennahes
Nest, 2 Bruten, 3-5 Eier; Samen. Brutvogel
in Kulturlandschaft mit Hecken, Bäumen bis
1800 m ü. M., nimmt eher wieder zu; bleibt
im Winter hier.
Grünfink
Haussperlinggross; Balzflug; offenes Nest
inBäumen und Sträuchern, 2 Bruten, 4-6
Eier; frisst Sämereien, z.T. Insekten.
Brutvogel in Siedlungen, Obstgärten und
Wäldern; überwintert z.T. im Brutgebiet, im
Winter oft an Futterhäuschen.
Haubenmeise
Blaumeisengross; "gü-r-r"-Ruf; Höhlenbrüter
in Bäumen und Strünken, 1-2 Bruten, 5-7
Eier; Insekten und Sämereien.
Brutvogel von Nadelwäldern bis zur
Waldgrenze, vor allem in höheren Lagen;
überwintert im Brutgebiet.
Hausrotschwanz
Kohlmeisengross; Gesang mit kratzendem
Zwischenteil; brütet in Nischen von
Gebäuden und Felsen, 2-3 Bruten, 4-6 Eier;
jagt Insekten. Brutvogel bis ins Hochgebirge
in Siedlungen und in Felsengebieten; im
Winter im Mittelmeerraum.
Höckerschwan
Unverkennbar; zischt bei Beuruhigung;
grosses Nest am Ufer, 1 Brut 5-7 Eier; frisst
Wasserpflanzen, an Seen oft gefüttert.
Brutvogel auf Gewässern bis 600-1000 m ü.
M., CH ca. 500 Paare; bleibt im Winter bei
uns, CH im Winter 3500-4500 Ex.
Kleiber
Kohlmeisengross; laute Rufe; Höhlenbrüter,
kleistert Flugloch auf seine Grösse zu, 1
Brut, 5-6 Eier; Insekten, Sämereien.
Verbreiteter Brutvogel bis zur Baumgrenze in
Wäldern, Pärken, Obstgärten; bleibt im
Winter im Brutgebiet.
Lachmöve
Die häufigste Möwe; kurzer, rauher Ruf;
Nest schwimmend oder auf Inseln, 1 Brut,
2-3 Eier; tierische und pflanzliche Nahrung.
Brutvogel in 5 Kolonien in Riedgebieten, CH
um 3000 Paare; im Winter um 180 000 Ex.
an Gewässern und auf Feldern.
Mäusebussard
Häufigster Greifvogel der Schweiz; "hiä"-
Ruf; grosser Horst auf Bäumen, 1 Brut, 2-3
Eier; jagt von Ansitz aus Kleinsäuger.
Häufiger Brutvogel in Wäldern mit
anschliessendem offenem Land; überwintert
im Brutgebiet, im Winter Zuzügler aus dem
Norden.
Mönchsgrasmücke
Kohlmeisengross; Gesang mit "didä-didä-
didä"-Ende; offenes Nest in Sträuchern; 1-2
Bruten, 4-5 Eier; Insekten, Beeren.
Verbreiteter Brutvogel bis 1500 m ü. M. in
Wäldern, Baumhecken, Pärken und Gärten;
im Winter im Mittelmeerraum.
Neuntöter
Grösser als Haussperling; imitiert andere
Vögel; baut offenes Nest in Gebüschen, 1-2
Bruten, 4-7 Eier; frisst Käfer, Grillen.
Brutvogel bis 1800 m ü. M., in den
Niederungen nicht mehr häufig, v.a. in
Hecken; im Winter in Ostafrika.
Rauschschwalbe
Häufigste Schwalbe; oben offenes
Lehmnest, meist im Innern von Gebäuden,
2-3 Bruten, 4-6 Eier; frisst fliegende
Insekten. Verbreiteter Brutvogel bis 1700 m
ü. M. vor allem in Bauernhöfen, nicht an
Felsen; überwintert in Westafrika.
Rotkelchen
Kohlmeisengross; wehmütiger Gesang;
offenes Bodennest in Deckung, 2 Bruten, 5-
7 Eier; Insekten und Larven, Beeren.
Häufiger Brutvogel bis zur Waldgrenze, in
Wäldern, Hecken, Pärken; unsere ziehen
weg, im Winter Zuzüger aus dem Norden.
Schwanzmeise
Knapp blaumeisengross; feine Rufe; baut
kugeliges Nest auf Bäumen, 1 Brut, 7-13
Eier; Insekten und andere Kleintiere.
Brutvogel in lichten Wäldern und
Gebüschen, v.a. in Auenwäldern und in der
Südschweiz; überwintert im Brutgebiet, oft
in Gruppen.
Sommergoldhähnchen
Wie Wintergoldhähnchen; Gesang auf
gleichem Ton; offenes Nest, hoch in
äussersten Zweigen, 2 Bruten, 7-10 Eier;
Insektenfresser. Verbreiteter Brutvogel bis
um 1200 m ü. M., in Nadel- und
Mischwäldern; die meisten ziehen in den
Mittelmeerraum.
Steinadler
Viel grösser als Mäusebussard; baut Horst in
Felswänden, selten auf Bäumen, 1 Brut, 2
Eier; frisst Säuger, Aas usw.
Verbreiteter Brutvogel im ganzen
Alpenraum, z.T. auch Voralpen, CH 200-250
Paare; überwintert im Brutgebiet.
Turmfalke
Zweithäufigster Greif; gereihter Ruf; brütet
auf Bäumen, an Gebäuden und in Nisthilfen,
1 Brut, 4-6 Eier; jagt Kleinsäuger.
Weit verbreitet bis 2000 m ü. M. in offenem
Land, jagt (Rüttelflug) auch vom Brutplatz
entfernt; überwintert im Brutgebiet.
Wasseramsel
Gut starengross; zwitschernder Gesang;
kugeliges Moosnest, 2 Bruten, 4-6 Eier;
taucht nach Wasserinsekten. Brutvogel an
Bächen und Flüssen bis 2100 m ü. M.;
verharrt im Winter im Brutgebiet oder
wandert in die Niederungen.
Zaunkönig
Drittkleinster Vogel in der Schweiz;
schmetternder Gesang; kugeliges Moosnest
in Bodennähe, 2 Bruten, 5-8 Eier; Insekten,
Spinnen. Brutvogel bis in die
Zwergstrauchregion der Alpen, besiedelt
Wälder, Gehölze; bleibt im Winter hier, dann
auch im Schilf.
Rotkelchen
Kohlmeisengross; wehmütiger Gesang;
offenes Bodennest in Deckung, 2 Bruten, 5-
7 Eier; Insekten und Larven, Beeren.
Häufiger Brutvogel bis zur Waldgrenze, in
Wäldern, Hecken, Pärken; unsere ziehen
weg, im Winter Zuzüger aus dem Norden.